NDR Typisch: Emilia — Vom Rollstuhl auf das Pferd
In dieser Doku wird die neunjährige Emilia vorgestellt. Sie leidet unter spinaler Muskelatrophie und muss deswegen im Rollstuhl sitzen. Bei dieser Krankheit werden nach und nach alle Muskelfunktionen schwächer, bis keine Atmung mehr möglich ist. Alle vier Monate wird der jungen Patientin die Wirbelsäule mithilfe von Magneten verlängert. Kleinere Infekte können lebensbedrohlich werden. Trotzdem hat Emilia einen Traum: Sie will reiten. Für die Eltern Andrea und Matthias Hertwig war die Diagnose anfangs ein Schock. Die Ärzte prophezeiten ihnen, dass ihre Tochter nicht einmal zehn Jahre alt werden würde. Der Kampf gegen die Krankheit begann, der Lebensmut der kleinen Rollstuhlfahrerin steckt an. Die ganze Familie hat ihr Leben umgestellt. Emilias Großmutter gab für ihre Enkeltochter den Job auf und putzt mit dem Großvater inzwischen nachts im Autohaus, damit sie tagsüber für das Mädchen da sein kann. Es braucht die Betreuung seitens der Familie, vom morgendlichen Schleim absaugen bis hin zur Hilfe beim Toilettengang. Bei aller Konzentration auf Emilia kommt der Bruder nicht zu kurz: Der sechsjährige Felix verbringt gern Zeit mit seiner Schwester. Neulich ist er sogar zurück in ihr Zimmer gezogen. Trotzdem bleiben kleinere Konflikte nicht aus. Auch wenn Emilia sich ihrer schweren Krankheit durchaus bewusst ist, will sie ihre Zukunft selbst gestalten. In der Schule verkündet sie, dass sie mal reiten wird. Gelingt ihr das bei dem gemeinsamen Familienurlaub. Autoren: Annelie Haack, Thorsten Reinke, Kamera: Matthias Ruuck, Mike Thomas Römisch, Ton und Schnitt: Rainer Hochmuth