NDR Naturnah: Der für die Bäume kämpft
Wir haben für diese Reportage Thomas Struwe begleitet. Er kennt sich, wie kein anderer, mit Bäumen und Pflanzen aus. Der Ingenieur der Forstwissenschaften engagiert sich seit Jahren für die Natur. Auf seinem einsamen Hof in der Nähe von Greifswald beobachtet er von Jahr zu Jahr Veränderungen. Das Ackerland, das sein Haus umgibt, scheint durch die Landwirtschaft ausgelaugt zu sein. Er pflanzt dort eine Hecke, zusammen mit freiwilligen Helfern von WikiWoods, einer Organisation, die sich durch Aufforstungen weltweit für den Klimawandel einsetzt.Als er die Heckenpflanzen abholen will, fährt er an der Hansestadt Rostock vorbei. Dort kam es 2011 auf der A19 aufgrund eines heftigen Sandsturms zu einer Massenkarambolage. Thomas Struwe steigt aus. Er will wissen, ob die riesigen Ackerflächen inzwischen von Sträuchern begrenzt werden. Das wäre zumindest ein kleiner Schutz gegen neue Stürme.
Auf der Insel Vilm begutachtet er zusammen mit Studenten die alten Bäume und die unberührte Vegetation. Auf der Insel ist die Natur seit Jahrhunderten sich selbst überlassen. Ganz besonders liegt ihm der Wald am Herzen. In der Nähe von Stralsund findet er einen Förster, der das geschlagene Holz aus seinem Revier mithilfe von Rückepferden und einer Spezialraupe zieht. So wird der Waldboden weniger belastet. Der junge Mann ist begeistert von dieser Bewirtschaftung. Nicht Kahlschlag, sondern ein Wald, aus dem einzelne Bäume entnommen werden, ein sogenannter Dauerwald, ist für ihn ein gutes Zukunftsmodell. Weidenstecklinge schneiden und ins Moor stecken, eine weitere Aktion, die Thomas Struwe gemeinsam mit der Michael-Succow-Stiftung plant. Immer wieder ist er unterwegs in Sachen Natur. Dennoch gibt es für den studierten Forstwirt noch viel zu tun.