Die Nordreportage: Eine Insel oben ohne
Wasserschäden, bröckelnder Putz, verrostetes Metall: Der Leuchtturm Dornbusch von Hiddensee ist marode. Daniel Strasen vom Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Ostsee sieht dringend Handlungsbedarf. Das Geländer des Leuchtturms ist durch die Korrosion stark zerstört, die Schrauben festgerostet. Aber die Sanierung ist keine leichte Aufgabe, denn Hiddensee ist autofrei und der logistische Aufwand somit riesengroß. Das gesamte Baumaterial und das Gerüst kommen mit der Fähre von Rügen. Auf Hiddensee ist alles mühselig: Elektrofahrzeuge fahren das Material den steilen Berg hoch, die verschiedenen Bautrupps reisen jeden Tag extra an, gehen zu Fuß oder fahren mit dem Rad zum Turm samt Handkarren voller Werkzeug.
Doch nicht nur logistische Probleme erschweren die Bauarbeiten am Turm. Wind, Wetter und kaputte Baumaschinen machen auch einen Strich durch den Zeitplan. Außerdem steht der Leuchtturm unter Denkmalschutz, die Rüstung darf nicht verankert werden. Ein zusätzliches Problem bei höheren Windstärken. Alle neuen Teile müssen originalgetreu angefertigt werden, das kostet Zeit und Geld.
Während der gesamten Renovierung ist das Leuchtfeuer abgeschaltet, sodass die Seefahrer den Leuchtturm nicht anpeilen können. Am Ende sind die Bauarbeiten über sechs Wochen in Verzug. Seit September leuchtet das Feuer endlich wieder der Schifffahrt den Weg. Hellweiß, mit signalroter Kuppel strahlt das Wahrzeichen wieder über Hiddensee. Und Daniel Strasen ist froh, dass die Bauarbeiten endlich abgeschlossen sind, trotz Insellage. Ein Film von Dörte Petsch.