NDR-Nordreportage: Abbruchunternehmer mit Stil
Dieser Auftrag kam zusätzlich rein: 12.000 Tonnen kontaminierter Boden innerhalb von zwei Wochen. Kriegt ihr das hin? — erinnert sich Roberto Lenuweit. “Klar, schaffen wir!”, habe ich gesagt. Deswegen tragen seine Baufahrzeuge jetzt 600 Tonnen Schutt täglich von der Baustelle in Güstrow ab. Auf den anderen Abbruchbaustellen ist deswegen Stillstand angesagt. Doch der Chef bleibt cool. Für einen Schnack mit seinen 18 Mitarbeitenden ist immer Zeit. “Nur dann bleiben die auch. Bezahlung und Arbeitsklima: beides muss stimmen”, so der Unternehmer. Das Gute für Bauleiter Stephan Steek & Co.: der Boss ist schon von Weitem auszumachen. In seinem Blümchenanzug mit rosa Sneakern und giftgrüner Damenhandtasche ist er von weither erkennbar. “Ich bewundere seinen Mut und bei ihm gehört es einfach dazu”, stellt der Bauleiter fest. Und woher hat Roberto Lenuweit seine Klamotten?
Er geht in Zingst in einer Frauenboutique shoppen. Zu Hause ist der ganze Keller gefüllt mit Hemden, Blusen, Hüten und Hosen. Seine Frau, Steuerberaterin Tina, greift auch mal zu. “Aber nur bei Sachen, die nicht zu heftig sind.” Die zehnjährige Tocher Alina findet den Papa meist gut, nur manchmal peinlich. Seit seiner Bauchspeicheldrüsenkrebserkrankung ist der Abbruchunternehmer zu einem bunten Hund geworden. Aber auch zu einem erfolgreichen Unternehmer mit einem umweltfreundlichen Geschäftsriecher: Auf seinen Baustellen wird alles peinlich genau getrennt. Und die besten Sachen landen wieder im Verkauf.